1-2-3 Test Test!!!
Wir schreiben den 12. Juni 2008, einen Tag nach Mami's Geburtstag. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung entschlossen, dass ich Mami ihren Geburtstag überlasse. Heute, am Tag danach, habe ich aber beschloissen, die Wiechen auf "Geburt" zu stellen. Wir verbringen den späten Nachmittag in der Kaiserswerther Diakonie und machen eine Reihe von Tests. Siehe da: Ich bin, nachdem ich zwischendurch spaaseshalber mal wieder in die Querlage hochgerutscht bin, wieder tief ins Becken gerutscht. Alles okay. Nach den Tests fahren dann wieder heim. Du hast doch nichts anderes erwartet, oder? Nicht, wenn DU meine Mami kennst.- ich habe mich auch bestechen lassen: Am Anbend vor der Geburt MUSS man traditionell in unserer Familie Erdbeeren mit Sahne essen. Das hat meine Oma Elli eingeführt - und Mami hat's schon bei meinem großen Bruder übernommen.

Achtung - dies ist KEINE Übung!!!
13. Juni 2008, viiiiiel zu früh! Zusätzlich an Bord: Oma Elli und Opa Hamster... auch mein großer Bruder gibt sich die Ehre. Ich bin geehrt - soooo viele liebe Menschen erwarten mich! Meine Oma Elli ist dieses Mal die Ruhe selbst, ebenso mein Daddy und meine Mami. Opa Hamster zeigt allerdings Flughafen-Symptome: Er durchwandert eine Gratwanderung zwischen Kollaps und Ruhigstellung durch knock-out. Mein großer Bruder verhält sich heldenhaft. Er wartet ganz lieb und freut sich auf mich.
Ich habe noch eine Überraschung auf Lager... wir schreiben ein wunderschönes CTG. Der Ultraschall zeigt aber deutlich meine Überraschung:

Verpackungskünstlerin
Ich. Habe. Mich. Eingeschnürt. In die Nabelschnur. Komplett. Muss wohl beim Zurückrutschen ins Becken passiert sein. Die Nabelschnur liegt um meinen Hals, den Bauch und mein rechtes Bein.
Auf geht's: Sekundäre Re-sectio.

Mein Daddy zieht sich grün an, bekommt ein "Papa"-Schild an die Brust geheftet und meine Mami trägt jetzt ein lustiges Hemd und tolle schicke Strümpfe. Es folgt ein Tropf, gefolgt von einem Tropf und einen Tropf. Danach gibt es den leckeren Salzschnaps. Wir werden in den OP gefahren.

Hallo Doc Garcia!
Alles ist gut. Der Traum-Doc, der auch schon meinen großen Bruder auf die Welt gebracht hat, wird auch mich holen. Im OP herrscht eifriges Gewusel. Es erscheint die Anästesistin. Klein ist sie... kommt meinen Eltern irgendwie japanisch vor. Ich höre sie sagen: "Guten Tag! Dies ist Narkose Geisha!" - Kein Scherz - sie heißt wirklich Doktor Geisha. *GGG* Mami muss aufpassen, dass sie vor Lachen nicht vom OP-Tisch fällt - und dass, wo sie doch stillhalten muß... für die spinale Betäubung. Jetzt wird Mami kotzübel. Zum letzten Mal während der Schwangerschaft.

Doktor Garcia versichert sich, dass alles Taub ist macht sich ans Werk. Der grüne Vorhang wird gespannt und los geht's: sanfter Kaiserschnitt, die Zweite.

Die Geburt
Dadd weicht Mami nicht von der Seite. Er hält Mami's Hand und ist ganz tapfer - denn die Narkose-Geisha ist etwa eineinalb Meter vier groß und zieht ständig den Vorhang herunter um zu sehen, wie weit wir sind. Daddy ist 1,92m groß und könnte der Narkose-Geisha im Sitzen auf den Kopf spucken, wenn er denn wollte, sprich: Er sieht ZU VIEL. Einige Sekunden später...

um 10:11 Uhr
... bin ich dann da.